„Sempre-Skates“ sollen zum gesunden Rittberger verhelfen

Ingenieur und Orthopädie-Unternehmer aus Sachsen entwickeln gesunden Eiskunstlaufstiefel, der gleichzeitig die Leistung steigern soll / Forschungspartner Uni Leipzig/IAT und Deutsche Eislaufunion

Verletzungen, chronische Überlastungen bis hin zu dauerhaften Sportschäden sind ein Dauerthema im Sport. Exogene Faktoren, wie ungeeignetes Sportgerät, bedeuten im schlimmsten Fall sogar das vorzeitige Karriere-Aus im Profibereich. Insbesondere im Eiskunstlaufen sind Breiten- und Leistungssportler gleichermaßen gesundheitsgefährdeten Folgen aufgrund der physiologischen Anforderungen ausgesetzt. In einer Befragung von 150 Sportlern im Jahre 2022 beklagten allein 70 Prozent der Probanden „behandlungsbedürftige trainings- und wettkampfbedingte Beeinträchtigungen an Knie, Fuß und Hüfte.“

Hobbyläufer und Ideengeber Volker Ludewig möchte dieses Manko gern beheben, indem er das Sportgerät auf ein zeitgemäßes Level bringt, wie es in anderen Sportarten längst praktiziert wird. Mit aufgesägten Stiefeln fragte er bei Orthopädie-Schuhmachermeister Markus Ulrich nach den Ursachen stetiger Überlastungsreize beim Eiskunstlauf. Hr. Ulrich, Inhaber der Firma Laufwerk ® aus Zwickau, war sofort begeistert. So entwickelte das Duo die Idee des sogenannten Sempre Skates. Die innovativen dynamischen Eislaufstiefel tragen High-Tec in sich: digital vermessene Schuhleisten, die individuell an die Fußform angepasst werden; gepolstert mit speziellen Memory-Materialien, um das Gesundheitsrisiko auf dem Eis zu minimieren. Mehr Freiheit für das bislang eingeengte Sprunggelenk im Stiefel soll zudem ein dynamischeres Laufen und höhere Rittberger ermöglichen, was somit das Leistungsvermögen erhöhen dürfte.

Ulrich beschäftigte sich schon seit langem mit der Idee, ein eigenes Produkt in diesem Metier zu entwickeln. Der Orthopädieschuhmachermeister bringt überzeugende Expertise in das aktuelle Vorhaben ein, hat er doch selber mehr als 4.000 individuell angepasste Exemplare für sportliches bzw. rehabilitatives Alltags-Schuhwerk gefertigt. Die Firma Laufwerk beabsichtigt mit der Produktentwicklung ein weiteres Standbein mit industriellem Bezug zu erschaffen. Ulrich erwartet weiterführende Synergien für andere Sportarten und orthopädische Hilfsmittel.

Das Projekt führt außer Handwerks- und Ingenieurskunst auch die Sportwissenschaften zusammen. Den begleitenden wissenschaftlichen Part des Projekts sichert der Lehrstuhl für Biomechanik der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. Maren Witt. Der universitäre Partner forscht seit Jahren an der Bewegungsoptimierung im Hochleistungssport. Eine Kooperation mit der Deutschen Eislauf-Union (DEU) und dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) sollen den Projekterfolg sicherstellen. So arbeitet das IAT seit 30 Jahren an der Perfektionierung von Vierfachsprüngen im Eiskunstlauf. In Chemnitz, dem sächsischen Leistungszentrum für Eiskunstlauf, sind umfassende Tests in Vorbereitung. Die Erfahrung der Kader-Athleten mit den neuen Schuhen fließen in das Projekt ein.

Ein Ergebnis der Projektidee steht bereits fest: die neuen Eislaufstiefel werden sich nicht nur optisch vom überholten Design vergangener Jahrhunderte unterscheiden, das betonen die Entwickler, die an eine Serienreife ihres Stiefels glauben.

Kontakte:

Firma Laufwerk®
Markus Ulrich
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Tel.: 0375 2144 422